Das Orgelmuseum befindet sich in der ehemaligen Kelheimer Franziskanerkirche. Zu dem Museumskomplex gehören neben der großen spätgotischen Bettelordenskirche noch Teile des angrenzenden Kreuzgangs, sowie die benachbarte kleinere, im Kern noch romanische, Michaelskirche. Dieses einmalige Ensemble befindet sich an prominenter Stelle. Am Michaelsberg, direkt unterhalb der Befreiungshalle gelegen, erhebt sich die Franziskanerkirche über die Altstadt. Das Orgelmuseum steht so in engstem Kontakt zu den berühmten Sehenswürdigkeiten Kelheims: der Befreiungshalle, dem Donaudurchbruch und dem Ludwig-Donau-Main-Kanal.
Errichtet wurde die Franziskanerkirche um 1471 in ca. zehnjähriger Bauzeit, als die ursprünglich im Donaudurchbruch angesiedelten Franziskanermönche die Erlaubnis erhielten sich in der nahe gelegenen Stadt Kelheim niederzulassen.
Die Kirche präsentiert sich heute als heller Saalbau mit eingezogenem gotischem Chor, der mit Fresken aus mehreren Jahrhunderten geschmückt ist. Das Dach ziert ein für Bettelordenskirchen üblicher kleiner Dachreiter.
Bei der zweiten zum Museum gehörenden Kirche, die dem Erzengel Michael geweiht ist, handelt es sich um einen Sakralraum, der ehemals wohl zu einem Gutshof gehörte. Sie wird in das 13. Jahrhundert datiert. Im Barock wurde das Langhaus stark erweitert. Noch in franziskanischer Zeit wurde der Turm der kleinen Kirche so stark erhöht, dass er von der Ferne aus gesehen zur größeren Franziskanerkirche gehörig erscheint.
Als Ausstellungsraum steht dem Orgelmuseum zusätzlich noch der doppelstöckige Südflügel des ehemaligen Kreuzgangs zur Verfügung. Um 1600 wurde dieser mit qualitätvollen Fresken ausgestaltet, die das Leben Jesu, der Apostel und der Gottesmutter Maria zeigen.
Schon die verschiedenen Bauten des Museums, die sich um einen kleinen Hof gruppieren, laden zur Besichtigung ein.
Nach dem Verbot des Franziskanerordens durch Kurfürst Max IV. Joseph 1802 erfolgte ein Jahr später die Säkularisierung der Gebäude, die in der Folgezeit als Brauerei genutzt wurden. 1881 gelangten die Bauwerke schließlich in den Besitz der Kirchenstiftung Mariä Himmelfahrt. Im Zuge einer Generalsanierung in den Jahren 1992-1997 konnte ab 1996 – auf Initiative von Landeskonservator Dr. Sixtus Lampl – mit dem Aufbau des Orgelmuseums begonnen werden.
Träger der Einrichtung ist ein gemeinnütziger Verein, dem inzwischen auch zahlreiche Persönlichkeiten aus dem politischen und kulturellen Leben beigetreten sind.
Die offizielle Eröffnung mit Festgottesdienst und Festakt erfolgte am Sonntag Kantate, dem 14. Mai 2006. Zu den Ehrengästen der Veranstaltung zählte u.a. auch Staatsminister Dr. Thomas Goppel, der sich nach Besichtigung des Museums in einem Grußwort an die Anwesenden wandte.
Für das Orgelmuseum ist es ein Glücksfall, dass es seine Sammlung in einer Kirche präsentieren kann - an dem Ort, mit dem die Orgel in unserer Gesellschaft am engsten verbunden ist.
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